Was ist ein Sankalpa

Was ist ein Sankalpa

Sankalpa, ein tief verwurzelter Begriff aus der hinduistischen und yogischen Philosophie, ist ein kraftvolles Werkzeug, das die Fähigkeit hat, unser Leben in tiefgreifender Weise zu formen und zu lenken. Je stärker der Wille ist, der dem Sankalpa zugrunde liegt, desto kraftvoller wird es werden. Ein Sankalpa geht Hand in Hand mit unseren Bemühungen. Es ist das Bindeglied zwischen unseren bewussten und unbewussten Ambitionen. Sankalpa ist mehr als ein Wunsch; es ist ein Gelübde, welches uns zum Mitschöpfer unseres Lebens macht. Es fordert uns dazu auf, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen und die Verantwortung für unser Schicksal zu übernehmen.

In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit der Bedeutung und Herkunft des Sankalpas befassen, die Notwendigkeit, warum wir es brauchen oder wie es uns unterstützen kann, sowie seine zeitlose Relevanz in der heutigen schnelllebigen Welt.

 

Die Bedeutung von Sankalpa

Das Wort Sankalpa setzt sich zusammen aus: San = Wahrheit; Kalpa = über einen langen Zeitraum. Ein Sankalpa ist also ein „Gelübde“, das wir ablegen, eine Verpflichtung, die wir eingehen, um diese absolute Wahrheit zu unterstützen. Es ist ein Vorsatz, ein Ziel, das wir erreichen wollen, ein Gelübde, ein Eid, den wir uns selbst leisten. Es ist eine Art, unsere Lebensaufgabe, den Sinn unseres Lebens, zu unterstützen und zu ehren. Er leitet unsere Handlungsweise und erinnert uns daran, wer wir zutiefst sind. Der Sankalpa ist ein tiefer Wunsch, der eng mit unserer Lebensaufgabe verbunden ist. Dieses Sankalpa kann unser ganzes Leben lang gleichbleiben oder sich in bestimmten Lebensabschnitten ändern. Es ist ein Vorsatz, der sich entwickeln kann und im Laufe der Zeit bestehen bleibt, da er tief mit unserer Lebensaufgabe verbunden ist.

 

 

Die Ursprünge des Sankalpa

Die Wurzeln des Sankalpas reichen tief in die hinduistische Philosophie und Yoga-Traditionen zurück. Im Rigveda, einem der ältesten heiligen Schriften Indiens, findet sich der Begriff in Verbindung mit spirituellen Ritualen und Zeremonien. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Konzept weiterentwickelt und wurde zu einem integralen Bestandteil der Yoga Praxis. Heute wird es oft in der Yoga-Nidra-Praxis verwendet, um die Samen der Inspiration und der Erkenntnis zu pflanzen, oder um unseren Seelenweg zu finden.

Ein Sankalpa ist keine Wunscherfüllung, wie z.B. ich will ein neues Auto, oder ähnliches. Es geht hier darum unsere Bestimmung zu finden, darum, warum wir auf der Erde sind, wofür wir brennen. In vielen Traditionen geht man davon aus, dass wir alle mit einer bestimmten Absicht auf diese Erde gekommen sind und eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen haben.

 

 

Warum brauchen wir ein Sankalpa?

Ein Sankalpa dient als innerer Kompass, das uns in Zeiten der Unsicherheit und Veränderung leitet. In der heutigen hektischen Welt, in der Ablenkungen allgegenwärtig sind, ermöglicht uns ein klar formuliertes Sankalpa, unsere Energien auf das zu fokussieren, was uns wirklich wichtig ist. Es hilft uns, unsere Ziele zu definieren und eine tiefere Verbindung zu unseren Werten herzustellen.

Die Entstehung eines wirksamen Sankalpas erfordert Selbstreflexion. Man pflanzt diesen kleinen Samen tief in sich ein und nährt ihn Tag für Tag, indem man ihn wiederholt und visualisiert, um zu sehen, wie er nach und nach wächst und gedeiht. Wenn wir diese Absicht aus dem Raum des Herzens heraus praktizieren, richten wir uns mit unserer wahren Natur, unserem Lebensweg, aus. Es ist eine Gelegenheit, unsere innersten Wünsche und Absichten zu erkunden. Indem wir uns bewusst mit unseren Zielen auseinandersetzen, schaffen wir mit einem Sankalpa eine Plattform für persönliches Wachstum und Entwicklung.

 

Fazit 

In einer Ära von Digitalisierung und ständiger Ablenkung behält das Sankalpa seine Relevanz bei. Es dient als Ankerpunkt, der uns inmitten des Lärms des modernen Lebens zurück zu unserem inneren Kern führt. In einer Welt voller Ablenkungen und Herausforderungen kann das Sankalpa ein weiser Begleiter auf unserer Reise zu Selbstfindung und Verwirklichung sein. Man spricht von der Macht der Absicht, da sie unsere Wahrnehmung der Welt und die Art und Weise, wie die Welt uns wahrnimmt, prägen kann. Indem wir diese Absicht praktizieren, gestalten wir unsere Realität. Die Praxis der Absicht ist somit das Mittel, mit dem wir die Errungenschaften, die Ziele unseres Lebens erschaffen und vergrößern können.

Die bewusste Gestaltung unserer Absichten kann eine kraftvolle Quelle der Inspiration und Motivation sein, die uns hilft, unser volles Potenzial zu entfalten. An seinem Sankalpa zu arbeiten bedeutet, den einzigartigen Aspekt unseres Wesens zu erkennen und zu unterstützen, anstatt zu versuchen, so zu sein wie andere oder sich zu vergleichen. Ein Sankalpa ist ein individuelles, persönliches Gesetz, das aus dem reinsten Teil von uns selbst stammt. Sein Sankalpa zu finden, bedeutet also, tief in sich selbst zu gehen und das zu schöpfen, was wir am meisten brauchen. Es bedeutet, die gesellschaftlichen Verpflichtungen, die auf uns lasten, abzulegen, um besser zu verstehen, wer wir sind, und dies in unserem Leben stärker zu verkörpern. Ein Sankalpa sollte sich gut anfühlen und es ist von Natur aus ermutigend.

 

Finde Dein Sankalpa

Um Dein Sankalpa zu finden, kannst Du Dich zum Beispiel fragen: Wann empfinde ich eine tiefe Freude? Was macht mir wirklich Spaß? Wofür brenne ich? Wofür stehe ich morgens auf? Manchmal lässt die Antwort auf sich warten, aber glaube mir, wenn Du Dir diese Fragen immer wieder stellst, wirst Du irgendwann die Antwort aus deinem Inneren erhalten.

Ich wünsche Dir viel Freude dabei, Dein Sankalpa zu finden!

Alles Liebe, Elke

 

Das Kapha-Dosha im Ayurveda

Das Kapha-Dosha im Ayurveda

Das Kapha-Dosha ist eines der drei Doshas im Ayurveda. Doshas sind bioenergetische Kräfte, die unseren Körper und Geist beeinflussen. Jedes Dosha wird einer Jahreszeit zugeordnet: das Kapha-Dosha ist für die Stabilität, Form und Struktur in unserem Körper verantwortlich, deshalb steht es für den Frühling. Zusammengesetzt aus den Elementen Wasser und Erde spielt Kapha eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und Wohlbefindens in unserem Körper. Mehr zu allen drei Doshas findest du in diesem Blogartikel.

 

Das Kapha-Dosha im Detail

Kapha setzt sich aus den Elementen Wasser und Erde zusammen und ist verantwortlich für Struktur, Stabilität, Feuchtigkeit und Nährung des Körpers. Kapha ist von Natur aus langsam, kühl, ölig, schwer, dicht, flüssig, grobstofflich und beständig. Es hat eine bindende Qualität im Körper und reguliert das Gewicht, Wachstum aber auch die Bildung der Gewebe (Dhatus).

Menschen bei denen das Kapha Dosha dominant ist besitzen eine große, eher kräftige Statur. Sie haben oft dichtes, glänzendes Haar, volle Lippen und große Augen. Kapha Konstitution haben regelmäßig Appetit, kochen und essen gern und sind echte Genießer. Der Stoffwechsel ist eher langsam, deshalb kann es auch leichter als bei den anderen Doshas zu einer Gewichtszunahme kommen. Emotionale Stabilität, Mitgefühl und Gelassenheit sind typische Merkmal des Kapha-Typs.

 

Stabil und verwurzelt wie dieser Baum; eine der Qualitäten des Kapha-Doshas

 

Mögliche Merkmale eines unausgeglichenen Kapha-Doshas:

  1. Verstopfung: Da von Natur aus schwer und träge, kann es zu einer verlangsamten Verdauung und Stuhlgang führen.
  2. Übergewicht: Langsamer Stoffwechsel, was wiederum die Ansammlung von überschüssigem Gewicht begünstigen kann.
  3. Wassereinlagerung: Kapha, das von den Elementen Erde und Wasser dominiert wird, neigt dazu, Flüssigkeiten im Körper zu bewahren.
  4. Schläfrigkeit: Die Eigenschaften ruhig und schwer kann zu übermäßiger Schläfrigkeit führen. Deshalb ist Bewegung für die Kapha Konstitutionen sehr wichtig
  5. Verschleimungen: Dies manifestiert sich sehr oft durch vermehrten Schleim in den Atemwegen oder im Magen-Darm-Trakt.

 

 

Was sollte der Kapha-Typ essen?

Um das Kapha-Dosha im Gleichgewicht zu halten, sollte vor allem auf die „richtige“ Menge beim Essen geachtet werden. Ideal sind warme, fettarme, gewürzte (hier darf es auch gerne mal schärfer sein) und leichte Speisen. Das Vermeiden von Zwischenmahlzeiten kann helfen dem Gewichtsüberschuss entgegenzuwirken. Die Hauptmahlzeit sollte mittags sein. Pflanzliche Proteine (bevorzugt Hülsenfrüchte) sind besonders zu empfehlen, dagegen sollte auf Milchprodukte und tierische Produkte im Allgemeinen eher verzichtet werden (vor allem abends). Die Geschmacksrichtungen die das Kapha-Dosha ausgleichen und im Gleichgewicht halten sind: scharf, bitter, herb/astringend. Warmes Ingwerwasser ist hervorragend geeignet, um die eher langsame Verdauung anzuregen.

 

Hier einige Beispiele an Lebensmitteln die sich gut eignen:

  1. Scharf: Zwiebeln, Lauch, Rettich, Knoblauch, Senf, Ingwer, Nelken, schwarzer Pfeffer, Asafoetida
  2. Bitter: bitteres Gemüse wie z. B. Rosenkohl, Rucola, Kohl, Blattgemüse, Aubergine, Sellerie, Spargel
  3. Astringend: Kichererbsen, Bohnen/Okra, rohes Gemüse, Rosmarin, Spinat, Erbsen, Linsen, Brennnessel, Granatapfel, unreife Banane

Außerdem Getreide wie Buchweizen, Gerste, Mais, Couscous, Hirse, Hafer, Quinoa, Roggenund Hülsenfrüchte wie Mungbohnen, Mungdhal, schwarze Bohnen, rote und braune Linsen, Erbsen, Soja, Tempeh und Tofu.

 

Die Verbindung zwischen dem Kapha Dosha und dem Frühling

Wir alle tragen einen Anteil des Kapha-Doshas in unserer Grundkonstitution. Und wie schon in meinem Artikel zum Vata-Dosha beschrieben gibt es viele unterschiedliche Komponenten, die zu einem Ungleichgewicht unsere Grundkonstitution führen können.

Betrachten wir uns nun einmal den Frühling etwas näher und warum dieser ebenfalls zu einem Ungleichgewicht des Kapha-Doshas beitragen kann. Der Frühling ist eine Zeit des Erwachens und der Regeneration. Die Temperaturen steigen, und die Natur beginnt zu blühen. Die Tage werden länger, und es gibt eine Zunahme von Feuchtigkeit durch den Schmelz von Schnee und den vermehrten Regen.

Beide, der Frühling und das Kapha-Dosha, sind von feuchten und stabilen Eigenschaften geprägt, was zu einem potenziellen Ungleichgewicht führen kann. Dies kann sich in saisonalen Beschwerden wie Heuschnupfen, Müdigkeit und Schleimbildung äußern.

 

Um das Gleichgewicht während dieser Zeit zu erhalten, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  1. Ernährung: Reduziere schwere, fettige Nahrungsmittel und bevorzuge leicht verdauliche, trockene und warme Mahlzeiten. Integriere mehr Gewürze wie Ingwer, Kurkuma und Pfeffer in deine Ernährung, um die Verdauung zu fördern. Detox-Maßnahmen, wie das Trinken von warmem Wasser mit Zitrone oder das Intervallfasten, können dabei helfen, überschüssiges Kapha zu reduzieren.
  2. Routinen: Begrüße den Tag früh und nimm an regelmäßigen, leichten Aktivitäten teil, um den Stoffwechsel zu fördern. Eine regelmäßige Morgenroutine, einschließlich trockenes Bürsten der Haut, kann dazu beitragen, überschüssiges Kapha zu reduzieren.
  3. Bewegung/Entspannung: Betreibe regelmäßige, moderate Bewegung, um den Kreislauf anzuregen, Trägheit zu überwinden und stagnierendes Kapha zu reduzieren. Yoga-Übungen, die den Körper stärken und den Geist beruhigen, sind besonders empfehlenswert
  4. Körperpflege: Trockenmassage mit Seidenhandschuhen sind für Kapha-Typen ideal geeignet, da sie einen reinigenden, trocknenden, anregenden und reduzierenden Effekt auf den Körper haben.
  5. Lebensstil: Schaffe eine positive Umgebung mit frischen Blumen, angenehmen Düften und hellen Farben, um den Geist zu beleben. Nimm die Treppe anstatt den Fahrstuhl zu nehmen, das Rad statt den Bus. Setze auf regelmäßige Entgiftungspraktiken, wie zum Beispiel Saunabesuche, um überschüssiges Kapha zu eliminieren.

 

 

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden das ein ausgeglichenes Kapha-Dosha entscheidend ist für physische und mentale Stabilität. Besonders im Frühling gilt es darauf zu achten, das Kapha-Dosha in seiner natürlichen Funktion zu unterstützen. Durch eine entsprechende Ernährung, Lebensstilanpassungen und Pflege können Menschen mit einem Kapha-Typ ihre Gesundheit optimieren und das Gleichgewicht in ihrem Körper aufrechterhalten.

Bitte beachte, dass alle Empfehlungen individuell angepasst werden sollten, basierend auf deiner persönlichen Konstitution (Prakriti). Damit Du Dein persönliches Gleichgewicht findest bzw. hältst, melde Dich gern für ein Kostenfreies Erstgespräch mit mir.

Alles Liebe, Elke

 

Das Vata-Dosha im Ayurveda

Das Vata-Dosha im Ayurveda

In der Welt des Ayurveda, einer Jahrtausende alten Heilkunst aus Indien, spielt das Konzept der Doshas eine zentrale Rolle. Diese Doshas sind bioenergetische Kräfte, die unseren Körper und Geist beeinflussen. Eines der drei Doshas ist Vata, das eng mit der Herbstsaison verbunden ist. In diesem Artikel möchte ich dir die Grundlagen der Doshas erklären, die Bedeutung des Vata Dosha für unseren Körper und Geist und wie wir im Herbst im Gleichgewicht bleiben können.

Die Grundlagen der Doshas

Im Ayurveda gibt es drei Hauptdoshas: Vata, Pitta und Kapha. Diese Doshas repräsentieren die fünf Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther – und sind in jedem von uns in unterschiedlichen Verhältnissen vorhanden. Diese Doshas sind bioenergetische Kräfte, die unseren Körper, Geist und unser Bewusstseinsteuern. Bei einem gesunden Organismus sind die Lebensenergien in einem harmonischen Gleichgewicht.

Das Gleichgewicht dieser Doshas ist entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden bzw. bei einem Ungleichgewicht, welches über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, können Krankheiten hervorgerufen werden.

Durch dieses Ungleichgewicht kann sich AMA (Schlackenstoffe) bilden; unverdaute Nahrungsbestandteile die sich im Körper ablagern und so unser Gleichgewicht stören können. So hat, im Ayurveda, die Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, und das natürlich im positiven wie auch im negativen Sinn.

 

Das Vata Dosha im Detail

Vata setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen und ist verantwortlich für Bewegung, Kommunikation und Kreativität. Es ist bekannt für die Eigenschaften leicht, beweglich, trocken, rau, kalt und klar. Es steuert alle Arten von Bewegung im Körper, von den Muskeln und Gelenken, bis hin zu den Gedenken. Außerdem ist es verantwortlich für die Atmung, den Herzschlag, die Zellteilung, die Sinneswahrnehmungen und Vata steuert unsere Sprache und unsere Begeisterung. Menschen mit einem dominanten Vata-Dosha sind of kreativ, einfallsreich und flexibel. Ein Ungleichgewicht führt hingegen zu Unruhe, Nervosität, Konzentrationsstörungen und Angespanntheit.

Mögliche Merkmale eines unausgeglichenen Vata-Doshas:

  1. Angst und Nervosität: Eine erhöhte Aktivität des Vata-Doshas kann zu Angstgefühlen, Nervosität und übermäßigen Sorgen führen.
  2. Schlafstörungen: Unruhiger Schlaf oder Schlaflosigkeit
  3. Trockene Haut und Haare: Trockenheit ist ein häufiges Merkmal eines Vata-Ungleichgewichts in Form von trockener Haut, sprödem Haar und brüchigen Nägeln.
  4. Verdauungsprobleme: Verstopfung, unregelmäßiger Stuhlgang und / oder Blähungen sind häufig ein Problem bei einem erhöhten Vata-Dosha
  5. Gelenkprobleme: Steifheit in den Gelenken, Gelenkschmerzen und rheumatische Erkrankungen werden ebenfalls einem erhöhten Vata-Dosha zugeordnet.

 

Was sollte der Vata-Typ essen?

Um das Vata-Dosha auszubalancieren und Gesundheitsprobleme zu vermeiden, empfiehlt der Ayurveda bestimmte Maßnahmen. Das Wichtigste bei einer Vata-Dominanz sind warme Mahlzeiten zu geregelten Zeiten. Eine gewisse Routine tut den Vatas im Allgemeinen sehr gut. Auf Rohkost und sehr kalte Getränke sollten eher verzichtet werden. Eine große Rolle spielen auch die Geschmacksrichtungen im Ayurveda, insgesamt wird zwischen sechs Geschmacksrichtungen unterschieden: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Vata-reduzierende Geschmacksrichtungen sind süß, salzig und sauer. Durch scharfe, bittere und herbe Lebensmittel wird das Dosha erhöht.

  1. Süß: Die meisten Getreidesorten, Reis, Milch, Käse, Datteln, süßes Obst und süße Gemüsesorten, Nüsse, Zucker, Reis, Milch, Fenchel, Süßholz, Honig etc wirken beruhigend und nährend für Vata.
  2. Sauer: Hierzu gehören unter anderem Zitrusfrüchte, Joghurt, Hartkäse, Tomaten, saures Obst, sauer vergorene Produkte und Wein.
  3. Salzig: Algen, Seetang, Steinsalz, Meersalz. Im Ayurveda wird allgemein die Verwendung von Steinsalz empfohlen.
  4. Wenig Bitter und Scharf: Bittere und scharfe Lebensmittel sollten in Maßen genossen werden, da sie Vata erhöhen können. Dennoch können sie gelegentlich zur Stimulation des Verdauungsfeuers verwendet werden.

Idealerweise werden in jede Mahlzeit alle sechs Geschmacksrichtungen integriert und zwar in der Gewichtung süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb, denn in dieser Reihenfolge werden die Lebensmittel auch verdaut. Unsere Dosha-Verhältnisse unterliegen aber natürlich noch vielen anderen Einflüssen wie unserem Alter, den Jahres- und Tageszeiten und ähnlichem. Ist es im Außen kalt und windig (wie sehr oft im Herbst), benötigen wir mehr süße, energiespendende und aufbauende Vata-Speisen. Kommen wir nun also zu Verbindung zum Herbst und dem Vata-Dosha.

Foto: Canva

 

 

Die Verbindung zwischen dem Vata Dosha und dem Herbst

Mit dem Wechsel der Jahreszeiten verändert sich die Natur um uns herum und damit einhergehend auch die Prozesse in unserem Körper und die Balance unserer Lebensenergien. Zu Beginn des Herbstes, also Mitte September, wenn die Luft oft noch angenehm warm ist und die Sonne ihre Kraft noch hat, befinden wir uns noch in der Pitta-Zeit, die uns wärmt und stärkt. Anfang / Mitte Oktober beginnt oft das typische Vata-Wetter: Es stürmt, die Temperaturen fallen und die Sonne ist hinter dicken Wolken versteckt. Die typischen Eigenschaften des Vata Dosha (siehe weiter oben) trifft genau so auf das Wetter im Herbst (kühl, stürmisch, rau, trocken) zu. Dies führt nun wiederum dazu, dass sich das Vata Dosha automatisch erhöht, und wir im Herbst um so mehr darauf achten müssen, dass wir in unserem Gleichgewicht bleiben.

Hier ein paar einfache Schritte, die du befolgen kannst.

  1. Ernährung: Jetzt braucht unser Körper warme, nährstoffreiche Lebensmittel, die süß, erdend und feuchtigkeitsspendend sind. Wurzelgemüse wie: Pastinaken, rote Beete, Karotten, Süßkartoffeln. Brot ist nicht so gut geeignet, da es die gleichen Eigenschaften wie das Vata-Dosha hat: trocken, kalt und rau und diese somit erhöht. Deine Getränke sollten jetzt ebenfalls warm sind. Hierfür eignen sich wunderbar Kräutertees, Ingwerwasser oder einfach warmes Wasser über den Tag verteilt.
  2. Routinen: Etabliere eine regelmäßige Routine, wie z.b. Ölziehen und / oder Zungeschaben, sorge für ausreichend Ruhe und Schlaf. Versuche möglichst zu gleichen Zeit ins Bett zu gehen und zur gleichen Zeit aufzustehen. Dies hilft, Unruhe und Schlafstörungen zu vermeiden.
  3. Entspannung und Bewegung: Stress abbauen und den Geist beruhigen mit Entspannungstechniken, Atemübungen, Meditation und Yoga kann jetzt besonders hilfreich sein.
  4. Körperpflege: Wärmende Öle (z. B. Sesamöl) verwenden. Am Morgen in den ganzen Körper einmassieren und am besten eine halbe Stunde einwirken lassen. Dies schenkt dir Ruhe und eine samtweiche Haut. In der Zeit können die Tagesroutinen durchgeführt werden. Danach eine warme Dusche (das beruhigt Vata) um das Öl abzuspülen.
  5. Schutz vor Wind und Kälte: warme Kleidung tragen und sich so gut wie möglich vor den kalten Winden des Herbstes schützen.

 

Aufteilung der Jahreszeiten aus Sicht des Ayurveda

Fazit

Das Vata Dosha ist eng mit der Herbstsaison verbunden. Indem wir die Eigenschaften des Vata Dosha verstehen und unsere Lebensweise entsprechend anpassen, können wir im Herbst unser Gleichgewicht in Körper und Geist aufrechterhalten. Nutze diese Zeit des Wandels, um deine eigene Balance zu finden und die Geschenke des Herbstes in vollen Zügen zu genießen. Im Einklang mit dem Vata Dosha kannst du diese Jahreszeit in ihrer vollen Pracht erleben und in innerer Harmonie schwelgen.

Bitte beachte, dass alle Empfehlungen individuell angepasst werden sollten, basierend auf deiner persönlichen Konstitution (Prakriti). Damit Du Dein persönliches Gleichgewicht findest bzw. hältst, melde dich gern bei mir für ein persönliches Gespräch.

Setze eine Intention und ändere Dein Mindset

Setze eine Intention und ändere Dein Mindset

Das Setzen einer Intention in Yogaklassen ist eine kraftvolle Praxis, die tiefer gehen kann als nur physische Bewegung und Atmung. Es ist der Schlüssel, der deine Yogaerfahrung von einer einfachen Übungsstunde zu einer Reise zu deinem wahren Selbst und / oder zur Selbsttransformation machen kann.

Stell dir vor, du betrittst den Yogaraum. Die Atmosphäre ist ruhig und friedlich. Du findest deinen Platz auf deiner Matte und setzt dich in eine bequeme Position. Die Yogaklasse beginnt und der Lehrer oder die Lehrerin sagt plötzlich: „Setze eine Intention für deine Praxis.“

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wieso? Warum machen wir das überhaupt? Was bedeutet das?

 

Warum setzen wir eine Intention in einer Yogaklasse

Eine Intention ist wie eine Widmung, die uns durch unsere Yogapraxis führt. Wem oder was widme ich meine Yogapraxis. Sie ist wie ein Kompass, der uns hilft, unsere innere Reise zu lenken und unseren Fokus auf das zu richten, was in dem Moment wirklich wichtig für uns ist.

Nehmen wir ein Beispiel: Du könntest dich entscheiden, deine Intention für die heutige Praxis auf „Loslassen“ zu setzen. Das bedeutet, dass dein Fokus während der gesamten Klasse darauf liegt, Dinge oder Widerstände loszulassen, die dich zur Zeit belasten. Vielleicht sind es Sorgen, Ängste oder negative Gedanken. Stell dir vor, wie du diese negativen Energien mit jedem Atemzug aus deinem Körper ausatmest. Jede Yoga-Haltung wird zu einer Gelegenheit, um loszulassen.

Oder du könntest dich entscheiden, „Dankbarkeit“ zu wählen. Während du dich durch die Asanas bewegst, konzentrierst du dich darauf, dankbar für deinen Körper zu sein, dafür, dass er in der Lage ist, diese Übungen auszuführen. Dankbar für die Zeit, die du dir selbst schenkst, um auf die Matte zu kommen. Dankbar für die Schönheit des Moments. Dankbar für deine Freunde, Familie etc.

Und ein drittes Beispiel für eine Intention könnte „Stärke“ sein. Vielleicht brauchst du heute physische und mentale Stärke, vielleicht möchtest Du mehr davon entwickeln... Während du in die verschiedenen Posen gehst, spürst du, wie deine Muskeln arbeiten und du spürst deine innere Stärke und wie sie vielleicht während der Yogapraxis wächst. Du kannst realisieren, dass du weit mehr schaffst, als du dir vielleicht jemals vorgestellt hast.

 

Dein Mindset wird sich verändern 

Das Setzen einer Intention verleiht deiner Yogapraxis einen tieferen Sinn. Es bringt deine Gedanken in Einklang mit deinem Körper und deinem Herzen. Es ist, als ob du die Saat für positive Veränderungen in dir selbst pflanzt. Und mit jeder Yogastunde gießt du diese Saat und beobachtest, wie sie wächst. So kannst du langsam aber stetig auch dein Mindset verändern. Denn es wächst immer nur das was wir hegen und pflegen.

 

 

Eine Intention ist persönlich

Denk daran, dass eine Intention persönlich ist. Sie kann von Tag zu Tag unterschiedlich sein, oder sie kann über einen längeren Zeitraum immer die gleiche bleiben. Je nachdem, was du in deinem Leben brauchst. Wenn du auf deine Matte trittst und eine Intention setzt, erinnere dich daran, was du heute in dein Leben einladen möchtest. Lass deine Intention deine Praxis leiten und beobachte, wie sie sich in deinem Leben außerhalb der Matte entfaltet.

Das ist die Magie des Intentionssetzens im Yoga. Es bringt dich in Verbindung mit deinem inneren Selbst und ermutigt dich, ein Leben voller Achtsamkeit, Dankbarkeit und Stärke zu führen.

Also, worauf wartest du? Setz deine Intention und lass uns gemeinsam auf diese inspirierende Reise gehen!

 

PS: Natürlich kannst Du auch morgens im Bett gleich eine Intention für den Tag setzen! Dies ist völlig unabhängig davon ob Du Yoga praktizierst oder nicht!

Tägliche Entgiftung mit Kardamom: Eine einfache Reinigung für Dein gesünderes Leben

Tägliche Entgiftung mit Kardamom: Eine einfache Reinigung für Dein gesünderes Leben

Die tägliche Entgiftung des Körpers kann wesentlich dazu beitragen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aufrechtzuerhalten oder sogar zu verbessern. Eine ganz einfache und sehr wirksame Methode, um dies zu erreichen, besteht darin, dreimal täglich ein Glas heißes Wasser mit zerstoßenen Kardamomkapseln zu trinken.

Die genaue Zubereitung findest Du weiter unten.

In diesem Artikel möchte ich Dir erst einmal die Wirkung von Kardamom erläutern, warum die tägliche Entgiftung so wichtig ist und außerdem wie diese Reinigung funktioniert.

 

Die Wirkung von Kardamom

Kardamom, in Südindien auch als „Königin der Gewürze“ bekannt und verehrt, ist eines der ältesten Gewürze. Es ist nicht nur für seinen angenehmen Geschmack und Duft, sondern auch für seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Der Kardamom gehört zur Familie der Ingwergewächse hat aber im Gegensatz zu Ingwer und Kurkuma eine kühlende Wirkung. Gerade an heißen Sommertagen kann er also unseren Körper wunderbar in seine Balance zurückführen. So lassen sich auch Sommergerichte mit Kardamom verfeinern ohne den Körper zu erhitzen. Der Geschmack (Rasa) ist scharf und süß, und er wirkt ausgleichend auf alle drei Doshas.

Hier nun einige der wichtigsten Wirkungen von Kardamom:

  1. Verdauungsfördernd: Kardamom hilft, die Verdauung zu fördern, indem es den Stoffwechsel anregt und die Produktion von Verdauungssäften unterstützt. Er hat eine milde abführende Wirkung. Er kann helfen Blähungen, Magenkrämpfe und Verdauungsbeschwerden zu lindern.
  2. Entzündungshemmend: Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Kardamom können dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Seine antientzündliche, entkrampfende, schmerzlindernde sowie antibakterielle Wirkung ist außerdem hilfreich bei Gelenkschmerzen.
  3. Antioxidantien: Kardamom ist reich an Antioxidantien, insbesondere an Verbindungen wie Flavonoide und Phenole. Diese Antioxidantien schützen die Zellen vor Schäden durch freie Radikale und tragen zur allgemeinen Gesundheit bei.
  4. Entgiftung: Kardamom unterstützt die Entgiftung des Körpers, indem es die Nierenfunktion verbessert und die Ausscheidung von Abfallstoffen fördert. Dies kann dazu beitragen, den Körper von schädlichen Toxinen zu befreien.

 

Warum ist tägliche Entgiftung wichtig?

Unser Körper kommt täglich mit verschiedenen Toxinen und Schadstoffen in Kontakt. Diese können aus der Nahrung, der Luft, dem Wasser und sogar aus stressigen Lebenssituationen stammen. Lebensmittel werden heute leider sehr oft mit Pestiziden behandelt, und fast alle Fertigprodukte enthalten viel zu viele künstliche Farbstoffe, Aromen und Konservierungsstoffe. All das, aber auch durch zu reichhaltiges und zu häufiges Essen, lagern sich im Körper Toxine ab. Im Ayurveda nennen wir das AMA (Schlackenstoffe); dies sind unverdaute Speisereste die im Körper verbleiben und nicht ausgeschieden werden. Wenn diese Toxine über längere Zeit im Körper verbleiben (manchmal sammeln sie sich über einen langen Zeitraum an) und nicht regelmäßig ausgeschieden werden kann dies zu Gesundheitsproblemen und letztendlich Krankheit führen.

Die Vorteile der täglichen Entgiftung sind vielfältig:

  1. Verbesserte Gesundheit: Die Entfernung von Toxinen aus dem Körper kann dazu beitragen, das Risiko für Krankheiten zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  2. Steigerung der Energie: Eine gereinigte und gut funktionierende Verdauung ermöglicht dem Körper, Nährstoffe effizienter aufzunehmen, was zu einer erhöhten Energie führt.
  3. Gesündere Haut: Eine effektive Entgiftung kann sich positiv auf die Haut auswirken, da sie dazu beiträgt, Hautprobleme wie Akne und Hautalterung zu reduzieren.
  4. Bessere Stimmung: Toxine können sich auch auf die geistige Gesundheit auswirken. Die Entgiftung kann dazu beitragen, Stress abzubauen und die Stimmung zu stabilisieren.

Insgesamt kann die tägliche Entgiftung mit Kardamom eine einfache, kostengünstige und wirksame Methode sein, um den Körper von schädlichen Substanzen zu befreien und die Gesundheit zu fördern. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, macht diese Praxis noch mehr Sinn, wenn du dies mit einer gesunden Ernährung kombinierst. Und natürlich ist auch ein aktiver Lebensstil empfehlenswert, welcher bei einer rheumatischen Erkrankung selbstverständlich an den momentanen Zustand angepasst werden sollte. Wenn Du magst, kannst Du dazu auch gerne vorab mit dem Arzt Deines Vertrauens sprechen.

 

Wie funktioniert die tägliche Entgiftung mit Kardamom?

Die tägliche Entgiftung mit Kardamom ist eine altbewährte Praxis, die auf den Prinzipien des Ayurveda und anderer traditioneller Heilsysteme basiert.

Für das Kardamomwasser brachst Du:

💚 3-4 geschälte und zerstoßene Kardamomkapseln 2-3 Minuten in knapp 1 l Wasser kochen. Du kannst das Wasser anschließend in eine Thermoskanne gießen oder auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

💚 Das 1. Glas kannst Du gleich morgens nach dem Aufwachen auf nüchternen Magen trinken und dann warte am besten noch ca. 30 Minuten bis zum Frühstück.

💚 Das 2. Glas ca. eine halbe Stunde vor dem Abendessen

💚 Das 3. Glas vor dem Schlafengehen. Zwischen dem Abendessen und Schlafengehen sollten mindestens 2 Stunden Zeit liegen.

Bei einem Körpergewicht von über 70 kg fasst dein Glas ca. 300 ml. Wenn Du leichter bist reichen ca. 200 ml / Glas. Dann kannst Du natürlich auch entsprechend weniger Wasser kochen und nimmst eine Kardamomkapsel weniger.

TIPP: Um das volle Aroma von Kardamom zu genießen solltest Du die Kapseln erst kurz vor der Zubereitung öffnen und zerstoßen. Alternativ kannst Du die ganzen Kapseln mitkochen, dann aber leicht anritzen, damit das Aroma austreten kann und nach dem Kochen aus dem Wasser entfernen.

Viel Spaß beim Ausprobieren.
Alles Liebe, Elke

Hinterlass mir gern in den Kommentaren wie es Dir damit geht!