Warum ist die Ernährung bei Rheuma überhaupt wichtig?

Alles was wir unserem Körper täglich an Nahrung oder Genussmitteln zuführen, hat einen entscheidenden Effekt auf unsere Gesundheit. Ist ja eigentlich logisch, oder? Was wir essen, wirkt sich auch auf unsere Gelenke aus und mit anti-entzündlicher, ayurvedischer Ernährung kannst du gezielt etwas für Dich und Deine Gesundheit tun! Deshalb kannst du selbst mit deiner Ernährung bei Rheuma einen ganz großen Unterschied schaffen.

Ayurvedische Ernährung

Ich möchte hier zunächst einmal die Grundpfeiler der ayurvedischen Ernährung vorstellen, da diese doch eine sehr große Rolle beim Erhalt unserer Gesundheit spielen. Eine gesunde und typgerechte Ernährung in den Alltag zu integrieren, kann schon einen entscheidenden Unterschied machen, um rheumatische Schmerzen zu lindern und sich wieder wohlzufühlen.

Regelmäßige Essenszeiten

Im Idealfall bedeutet regelmäßig: 3 Mahlzeiten pro Tag. Der Ayurveda geht davon aus, dass wir mit drei Mahlzeiten am Tag eine gute Grundlage schaffen. Dabei darf das Frühstück leicht und bekömmlich sein, beispielsweise in Form eines warmen Porridge. Das Mittagessen sollte die größte Mahlzeit des Tages darstellen, da um die Mittagszeit unser Verdauungsfeuer am stärksten brennt und somit die größte Menge an Essen sowie auch eine komplexe Zusammensetzung an Lebensmitteln verdaut werden kann. Zum Abend hin benötigen wir dann wieder eine eher leichte, bekömmliche Speise, die uns sättigt, ohne beschwerend zu sein.

Qualität deiner Nahrung

Achte darauf, frisch, regional und saisonal zu kochen. Achte auf hochwertige, unbehandelte Produkte.

Iss nicht zu viel oder zu wenig

Der Magen sollte nach einer Mahlzeit zu zwei Dritteln gefüllt sein. Wenn wir zu viel essen, ersticken wir unser Verdauungsfeuer und fühlen uns hinterher müde und träge. Allerdings sollten wir auch nicht zu wenig essen! Höre auf deinen Körper, du darfst ein angenehmes Sättigungsgefühl spüren.

Warme oder gekochte Mahlzeiten

Diese aktivieren unser Verdauungsfeuer und sind somit leichter zu verdauen. Dies gilt übrigens auch für Getränke. Warme Getränke sind Limos, Säften und kaltem Wasser vorzuziehen.

Pausen zwischen den Mahlzeiten

Gib deinem Körper Zeit zu verdauen und gönne deinem Verdauungstrakt so eine Pause zu Regeneration. In der Regel darfst du zwischen vier bis sechs Stunden bis zur nächsten Mahlzeit verstreichen lassen. Wenn der Hunger sehr groß ist, darfst du natürlich zwischendurch auch etwas snacken. Achte dann aber darauf, dass du „gesunde“ Snacks wie Nüsse oder getrocknete Früchte zu Dir nimmst.

Ohne Ablenkung essen

Versuch deine Mahlzeit zu genießen, ohne dabei auf deinem Handy zu scrollen oder nebenher E-Mails zu lesen. Dadurch kann die Nahrungsaufnahme verhindert werden und deine Verdauung negativ beeinflusst werden.

Anti-entzündliche, ayurvedische Ernährung bei Rheuma

Entscheidend für eine ayurvedische Ernährung bei Rheuma ist der individuelle Ansatz, da wir alle über eine ganz individuelle Konstitution verfügen und es sehr viele verschiedene rheumatische Erkrankungen gibt. Bei einer rheumatischen Erkrankung geht man im Ayurveda zwar im Regelfall von einer Erhöhung des Vata-Doshas und einer Ansammlung von Abfallstoffen (Ama) im Körper aus, aber dies kann von Mensch zu Mensch variieren.

Einige generelle Empfehlungen für eine ayurvedische Ernährung bei Rheuma möchte ich aber sehr gerne mit dir teilen. Die Basis bei einer rheumatischen Erkrankung ist zunächst eine Vata-reduzierende Kost. Das heißt:

– Regelmässige, warme, frisch gekochte Speisen bevorzugen
– In Ruhe essen
– Warmes Wasser über den Tag verteilt trinken – ca. 2 Liter am Tag

Bei einer rheumatischen Erkrankung können dir folgende Lebensmittel wunderbar helfen, um deine Schmerzen zu lindern.

  • Quinoa enthält viel Kalzium und Eisen und deutlich mehr Mikronährstoffe als das heimische Getreide. Es hält die Knorpel gesund, unterstützt die Regeneration des Knorpels und wirkt Entzündungen entgegen.
  • Hirse hat eine knochenaufbauende Qualität. Die trockene Qualität der Hirse kann durch die Zubereitung mit ausreichend Wasser und Ghee ausgeglichen werden
  • Brokkoli enthält die anti-entzündlichen Vitamine B1, B2, B6, E und natürlich Vitamin C und Betacarotin für den Erhalt und Aufbau der Knorpel.
  • Bohnen entsäuern das Gewebe, entspannen die Muskeln und helfen Schmerzen zu lindern. Außerdem wirkt die Käferbohne entzündungshemmend durch ihren hohen Anteil an B-Vitaminen.
  • Grünkohl liefert viel Kalzium, Magnesium, Folsäure und Vitamin C. Der Anteil an Vitamin C beträgt 105 mg / 100 gr., im Vergleich dazu enthalten Zitronen gerade einmal 50 mg / 100 gr. Außerdem sorgt sein hochwertiges Protein dafür, dass er gerne als Alternative zu tierischem Protein angepriesen wird.
  • Mandelmilch enthält eine große Menge an Kalzium. Mit einer Prise Ingwer und Kardamom gemischt eine wunderbare Nahrungsergänzung bei rheumatischen Erkrankungen.
  • Datteln, Aprikosen und Kokosnuss wirken besonders aufbauend und regenerativ auf Knochen und Gelenke

Empfehlungen des Ayurveda

Versuche auf folgende Lebensmittel bei einer rheumatischen Erkrankung zu verzichten:

  • Joghurt, Käse, Quark
  • kalte Speisen und Getränke – schwächen dein Verdauungsfeuer
  • Fettige und schwer verdauliche Nahrung
  • Saure Speisen wie Essig, Zitrusfrüchte, Beeren, Tomaten, fermentierte Produkte
  • Tierische Produkte, insbesondere Fleisch und Wurst
  • Alkohol, Nikotin und koffeinhaltige Getränke – Kaffee ist auch sauer
  • Konservierungsstoffe, Farbstoffe, größere Mengen an Industriezucker, Tiefkühlkost

Ungünstige Nahrungsmittelkombinationen:

  • Milchprodukte und Früchte / Trinke Milch am besten separat
    Früchte sind sehr leicht verdaulich und können schnell verdaut werden. Wenn wir sie mit anderen Lebensmitteln kombinieren, verbleiben sie länger im Magen und fangen an zu gären. Dies kann zu Blähungen und Verdauungsbeschwerden führen. Obst am besten vor den Mahlzeiten oder als eigenständige Mahlzeit zu sich nehmen.
  • Milch nicht mit Fisch und Fleisch
    Tierische Eiweiße sollten nicht miteinander kombiniert werden, weil sonst Schlackenstoffe entstehen können, da diese Kombination nicht gut verstoffwechselt werden kann.
  • Früchte mit anderen Lebensmitteln
  • Kalte Getränke zu warmen Speisen
    Der Körper benötigt Zeit, um die kalten Getränke auf Körpertemperatur zu erwärmen und in dieser Zeit können die im Magen angekommenen Speisen bereits beginnen zu gären. So können dann wiederum Abfallstoffe entstehen (Ama). Deshalb lieber vor dem Essen trinken oder alternativ warmes Wasser zum Essen trinken.

Bitte beachte, dass dies allgemeingültige Empfehlungen sind. Diese können je nach individueller Konstitution variieren oder abweichen.

Konstitutionsanalyse

Die ayurvedische Ernährungslehre empfiehlt neben den oben aufgeführten allgemeingültigen Empfehlungen immer auch eine ganz individuelle, angepasste Ernährung für jede/n Einzelne/n.

Wenn Du deine eigene, ganz individuelle Konstitution kennst, kannst du mit Hilfe einer auf dich zugeschnittenen Ernährung und der entsprechenden Lebensweise das eigene Gleichgewicht wieder herstellen. Damit legst Du die Grundlage und machst die ersten Schritte in Richtung Klarheit und Selbstverantwortung.

Klingt das spannend für dich? Alle Informationen zur Konstitutionsanalyse findest du hier!

Alles Liebe, Elke