Das Ölziehen hat im Ayurveda und auch in der Naturheilkunde Tradition und es ist eine ganz einfache Methode die den Körper bei der täglichen Entgiftung unterstützt. Das Öl kann Bakterien, Giftstoffe oder Rückstände von Medikamenten (z.B. Cortison) binden, die sich im Mundraum zwischen den Zähnen, in den Zahnfleischtaschen und auch sonst überall in der Schleimhaut und der Zunge ablagern können. Nachts, wenn wir schlafen, wird verdaut, repariert und erneuert, wir schlucken unregelmässig, wir produzieren weniger Speichel und unser Mundraum wird nicht so gut durchgespült. Giftstoffe die aus dem unteren Verdauungstrakt aufsteigen, sammeln sich im Mundraum und lagern sich auf Zähnen und Schleimhäuten ab. Das kann einer der Gründe sein, warum wir morgens manchmal so einen „schlechten“ Geschmack im Mund haben. Es macht also Sinn das Ölziehen gleich morgens nach dem Aufstehen durchzuführen und nicht zuerst warmes Wasser zu trinken oder gar zu frühstücken.

Was genau ist das Ölziehen eigentlich?

Beim Ölziehen reinigst Du den Mundraum indem Du das Öl im Mund kräftig hin und her bewegst und durch die Zahnzwischenräume ziehst. Das Öl kann so in alle Zwischenräume, Lücken und Zahnfleischtaschen einsickern und dort die schädlichen Bakterien eliminieren. Damit unterstützt Du Deinen Mundraum und Deine gesamte Zahngesundheit. Deine Speicheldrüsen werden durch das Ölziehen angeregt und schädliche Stoffe können leichter aus dem Organismus ausgeschieden werden, dadurch wird Dein Organismus effektiv entlastet. Auch krankmachende Erreger können besser bekämpft und ausgeschieden werden. Zusätzlich stärkst Du Dein Immunsystem.

Deine Schritt für Schritt Anleitung zum Ölziehen

Erster Schritt

Nimm einen Esslöffel Öl in den Mund (falls das zu viel ist beginne mit einem Teelöffel) und bewege es kräftig zwischen den Zähnen und den Zahnzwischenräumen hin und her. Mache Kaubewegungen und achte darauf, dass Du immer wieder kurze Pausen einlegst, so kann sich das Öl im Mund verteilen und die Giftstoffe werden gebunden. Das Ganze sollte mindestens 10 Minuten dauern. Idealerweise und wenn Du nicht so viel Zeit hast, machst Du das ganze unter der Dusche oder in der Zeit die du sowieso im Bad verbringst.

Wichtig: Du solltest das Öl nicht schlucken!

 

Zweiter Schritt

Nach ca. 10 Minuten kannst Du das Öl in ein Papiertuch spucken und dann im Restmüll entsorgen. Ich spucke das Öl in einen Becher und kippe es dann auf den Kompost. Auf keinen Fall solltest Du das Öl in den Abfluss spucken, weil es dort zu Verstopfungen führen kann.

 

Dritter Schritt

Spüle Deinen Mund mehrmals gründlich mit lauwarmem Wasser aus. Anschließend kannst Du dann Deine Zunge mit einem Zungenschaber reinigen oder mit einer milden Zahnpasta Deine Zähne putzen.

 

Welches Öl eignet sich zum Ölziehen am besten?

 

Sesamöl (kaltgepresst) – nährend und erdend, gut geeignet für Vata-Typen
Kokosöl – kühlend und entzündungshemmend; gut geeignet für Pitta-Typen
Sonnenblumenöl – leicht; gut geeignet für Kapha-Typen
Olivenöl – nährend und tiefenreinigend, für alle drei Typen gut geeignet

Bitte achte immer auf eine sehr gute Qualität des Öls, am besten Bio!

Falls Du Dir nicht sicher bist, welches Deine persönliche Konstitution ist, dann melde Dich sehr gerne bei mir zu einer Konstitutionsanalyse und ich helfe Dir dabei es herauszufinden. Damit bleibst Du in deiner Balance und bekommst Klarheit welche Routinen Dir besonders helfen können.

Anfangs kann es etwas ungewohnt sein, und vielleicht magst Du den Geschmack der Öle im Mund nicht so gern. Beginne mit einer kleineren Menge und mit 2-3 Minuten. Zusätzlich kannst Du mit einem Tropfen ätherischen Öl, z. B. Pfefferminz für etwas Frische sorgen. Mische dazu einen Tropfen Pfefferminz zu dem Öl das Du zum Ölziehen verwendest.

Das Ölziehen kannst Du unbegrenzt lange durchführen. Es gibt keinen Gewöhnungseffekt und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Et voila, nun kannst Du Deine erste Morgenroutine in Deinen Alltag integrieren.

Hinterlass mir gerne einen Kommentar, wenn Dir der Artikel gefallen hat und Du Dir mehr Empfehlungen zum etablieren einer Morgenroutine wünscht.

Alles Liebe, Elke